Montag, 30. Dezember 2013

Einen guten Rutsch aus San Francisco

Erstmal wünsche ich allen "Lesern" einen guten Rutsch ins neue Jahr.

San Francisco ist recht nett, leider nicht ganz soooo toll wie erhofft. Nachdem ich die erste Nacht noch im Süden der Stadt verbracht habe, bin ich nun relativ nahe an den Stadtkern umgezogen. San Francisco ist einfach komplett von Touristen überlaufen. Da ich kein Mensch bin, der Menschenaufläufe mag, ist das für mich relativ schwer zu verkraften. Ich weiss auch nicht, ob es an der Jahreszeit liegt, aber mir kommt vor, dass diese Stadt aus allen Nähten platzt. Und überall sind die Touristenläden (I Love SF hier, T-shirt from cisco,etc.).
Die Stadt ist abseits des Rummels recht europäisch. Es gibt viele Busse und andere Öfis - das fällt auf alle Fälle auf. Noch dazu kommt, dass die Straßen nicht so ausladend sind, wie im Rest Amerikas - hier kommt das Halbinsel Platzproblem zum Tragen. Die Häuser sind abgesehen von Downtown mit dem Financial District nicht sehr hoch.  Es gibt viele kleiner Einfamilienhäuser ohne viel Platz drumherum. Was natürlich schon klasse ist sind die Strände in der Bucht und am Pazifik. Da spannen wohl die Einheimischen gerne aus. Wer will es ihnen bei guten 20° übel nehmen. :-)
Hier ein Foto vom Chrissy Field, einem Strandabschnitt ungefähr 10 Gehminuten von meinem Hotel.

Von dort ging es dann zum Palace of Fine Arts mit schönem Park davor. Es sieht ein bißchen römisch aus :-)
Dann ging es zu einem der sagenumwobenen Orte von San Francisco - der Lombard Street.
Mythos - sie ist steil - check
Mythos - sie ist schön - naja, vielleicht im Sommer mit schöner Bepflanzung
Mythos - jeder sollte einmal runtergefahren sein - wenn ich mir anschaue, wie lange Leute warten um 10 Kurven zu fahren, scheint da was dran zu sein

Wovon ich rede?! Naja, ein Stück der Lombard Street ist so steil (27%), dass man Serpentinen bauen "musste", damit die frühen Automobile dort überhaupt runterkamen. Es scheint, als möchte dort jeder Touri einmal runterfahren, denn die Schlange ist ellenlang. Der Verkehr wird dort sogar von der Polizei geregelt.
 Leider kommt auf dem Bild die Steilheit nicht ganz rüber, aber glaubt mir einfach es ist steil. Ich bin sie übrigens heute morgen gefahren, ohne auch nur ein bißchen Verkehr zu haben. Frühaufsteher haben es leichter.
Danach ging es dann zur Fishermans Wharf. Das sind die alten Docks am Ufer der Bucht. Nachdem das mit dem Fischen und dem Handel nicht mehr so profitabel war (die Stadt Oakland entwickelte sich am Festlandteil der Bucht), hat man das Viertel kurzerhand zum Touristenmagneten entwickelt. Ein Restaurant jagt das nächste, die Menschenmassen sind gigantisch, man kann zur Touren mit dem Boot aufbrechen oder ins Souvernirshops ein Vermögen lassen. Der Mittelpunkt scheint dabei am Pier 39 zu liegen. Das finden übrigens nicht nur die Menschen, denn dort schlafen 1000de Seelöwen (kein Scherz). Die machen einen Lärm und kämpfen um die Plätze am Steg, um dort schlafen zu können). Ist recht interessant das mal zu sehen. Auch hat man am Pier 39 eine schöne Sicht auf die Bucht mit Alcatraz und den Nördlichen Teil der Stadt:

Hier eines der bekanntesten Gefängnisse der Welt:

Davor sieht man übrigens einen der weniger genutzten Piere oder Bootsanlegestellen. Pier 39 ist in Blickrichtung rechts davon. Übrigens gibt es an der Fishermans Wharf nicht nur abends Halligalli, sondern wer einen Kater hat, kann sich morgen schon beim Frühstück Steak mit Red Bull reinpfeifen. :-) 2.5$ ist auch nicht so teuer. :-)

Da ich aber statt Frühstück lieber ein wenig Sightseeing machen wollte, ging es dann zum Alama Square. Viele von euch, haben das vermutlich noch nie gehört, aber rundherum um diese Parkanlage gibt es verschiedenste viktorianische Häuser, die nach dem Erdbeben 1906 wieder hergerichtet wurden. Man bezeichnet sie auch als die "Painted Ladies".
Im Hintergrund übrigens Downtown. So ich mach mich mal wieder auf die Socken und erkunde die Stadt.

Alles Gute für 2014 vom Pazifik.

Samstag, 28. Dezember 2013

Königlicher Strand, der Ozean und das goldene Tor

Von Reno ging es am Morgen über den Mount Rose zum Lake Tahoe - es ist der 15. tiefste See der Welt. (Quelle: Top Gear). Der Pass über den Mount Rose geht bis auf ca. 2500 Meter und somit waren einige Skifahrer unterwegs. Von Reno bis zur Passhöhe waren es aber nur rund 30 Minuten Fahrt. Mit der Abfahrt zum Lake Tahoe waren es noch einmal ca. 10 Minuten. Am Lake Tahoe habe ich dann ein königliches Frühstück genossen - eigentlich waren es nur 2 Müsliriegel, aber ich habe sie am "Kings Beach" zu mir genommen.
Der Strand ist komplett sandig und Lake Tahoe ist definitiv ein schöner See mit viel Panorame im Hintergrund.
Übrigens ist auch die Umgebung des Lake Tahoe recht schön. Man merkt definitiv, dass man nicht mehr in der Wüste ist. Viele Bäume und richtig schöne Häuser. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass es ein recht teures Pflaster dort ist.
Nachdem es auf die Interstate 80 zurückging, ging es nach kurzem Anstieg steil bergab Richtung Pazifik und über die Staatsgrenze Kaliforniens - Welcome Sunshine state und 20°C. An der Interstate 80 liegt auch die Hauptstadt Kaliforniens,nanana nicht LA, nicht San Francisco, nicht San Diego, es ist Sacramento. Der Verkehr dort ist schon wieder deutlich heftiger als in Nevada.
Es ging dann von der Interstate auf die Route 37 und zu einem Zwischenstopp im Städtchen San Rafael. Das Städtchen scheint großen maxikanischen Einfluss zu haben und da standen einige fette Häuser. Ich wollte ja aber nur was essen.
Nach getaner Arbeit ging es dann Richtung Süden und nach San Francisco. Und über was fährt man denn da?! Richtig, die Golden Gate Bridge. Bevor ich aber drübergefahren bin, musste ich natürlich noch einen Zwischenstopp einlegen, um diverse Bilder zu machen. Es ist ein sensationeller Ausblick auf die Golden Gate Brücke und Downtown San Fran - leider finden das auch unzählige andere Menschen. Somit kommt es zu erschreckend langen Wartezeiten.

Nach einer kurzen Rundfahrt um die Halbinsel im Norden von San Fran ging es dann über die Golden Gate Bridge Richtung Innenstadt. Man muss wissen, dass die Golden Gate Brücke 6 Dollar Maut kostet (ich stieß heute morgen per Zufall drauf - beim Route anschauen). Häßlich viel, denn es gibt zumindest von Norden keine andere Möglichkeit in die Stadt zu kommen und das fällt bei jeder, wirklich jeder Fahrt an. Und man muss das alles als Touri vorher regeln, sonst wird es richtig teuer, da man sonst eine Rechnung gesendet bekommt. Barzahlen is nich. Wenn man es dann über die Brücke geschafft hat, geht der Spaß erst richtig los. Der Verkehr ist so häßlich - ich kann es gar nicht beschreiben. So schlimm. Es dauerte gute 2 Stunden, um 30 Kilometer zu fahren - davon sind 15 Minuten für die letzten 17 eingerechnet - das war nämlich wieder Freeway. Morgen werde ich dann hoffentlich mehr von der City sehen. Also stay tuned.

Freitag, 27. Dezember 2013

Bonneville, der Nebel und das kleine Vegas

Da der Weg nach San Francisco an einem Tag zu lange gewesen wäre, musste ich mir einen Zwischenstopp gönnen. Dort bin ich auch gerade - in der größten Kleinstadt der Welt. Dazu später mehr.
Der Tag begann bei eisigen Temperaturen in Salt Lake City und einer letzten kleinen Stadtrundfahrt. Das Capitol in SLC kann sich durchaus sehen lassen. Es ist Parlamentssitz des Bundesstaates Utah und steht auf dem Capitol Hill unweit von Downtown SLC:
Von SLC ging es dann auf der I 80 Richtung Westen und zurück nach Nevada. Doch vorher wollte ich noch 2 "Sehenswürdigkeiten" sehen. Die erste war der große Salzsee, dem Salt Lake City seinen Namen verdankt. Leider war außer dem Ufer - danke dichten Nebels - nichts zu sehen. Abgesehen davon ist das Ding ziemlich zugefroren - trotz des großen Salzgehaltes. Die zweite Sehenswürdigkeit sagt eventuell nur Enthusiasten etwas: Bonneville. Bonneville beherbergt die sogenannten Salt Flats. Das sind eigentlich auch Salzseen, aber mit viel Salzgehalt. Die Oberfläche ist dabei so eben, dass auf dem Salzsee diverse Geschiwndigkeitsrekorde aufgestellt worden sind. Vorm Städtchen Wendover ging es dabei von der Interstate ab. Nach einer 3 Meilen Fahrt war ich dann am Bonneville International Speedway. Gesehen habe ich aber auch dort nichts!
Eigentlich kann man den See auch befahren, aber da die Oberfläche ein Mix aus Match und Eis ist, habe ich es gelassen, darauf zu fahren und so habe ich nach ein paar Donuts (:-)) gedreht und dann ging es zurück auf die Straße. Auf der weiteren Fahrt hat sich der Nebel etwas gelichtet, aber ich kann nur sagen, dass ich noch nie durch so dichten Nebel für so eine lange Zeit gefahren bin. Da die Amis auch äußerst scheu sind, das Licht anzuschalten, bin ich mehr als froh ohne Zwischenfall da durch gekommen zu sein. Hier ein Beweisfoto:

Der Traum ist auch, dass die Autos in Amiland keine Nebelschlussleuchte haben - somit war die Angst auch groß, dass mir einer auffährt, daher war langsam fahren, so wie es die STVO vorschreibt auch nur bedingt möglich. Bin zum Mittag hatte sich der Nebel dann gelichtet und in Nevada konnte ich dann zum Lunchen anhalten. Die "Wahl" - naja man kann nicht wirklich davon sprechen - fiel auf das "Kaff" von Weltruhm Winnemucca. 7000 Seelen leben zwischen Elko und Reno mitten, und ich meine das Ernst - mitten im Nirgendwo. Es ist ein Erlebnis die Interstate 80 entlang zu fahren. Man fragt sich, warum gerade an diesem oder jenem Fleckchen Menschen ihre Zelte aufgeschlagen haben. Für Butch Cassidy kam es Anfang des 20. Jahrhunderts gerade recht, denn er und Sundance Kid sowie der Rest der Bande haben in Winnemucca einen großen Bankraub  durchgezogen. Der Ort hat neben ein paar Spielhallen und diversen Tanken auch einen 24h Walmart. Sonst ist 20 Meilen in die eine wie die andere Richtung NICHTS:

Ein Traum - wer möchte nicht da leben. :-)
Nach 7 Stunden war es aber dann geschafft und ich kam in Reno an. Die Stadt liegt nahe der Grenze  zu Kalifornien (also noch in Nevada) und ist damit das kleine Vegas, da in Nevada Glücksspiel legal ist und somit die ganzen Nordkalifornier nach Reno kommen, um ordentlich Asche zu machen. Die Stadt bezeichnet sich aber lieber als grösste Kleinstadt der Welt. Es ist eigentlich ganz okay Downtown. Es gibt einige Casinohotels, aber auch deutlich weniger Tramtram im Vergleich zu Vegas. 
Hier aber der Beweis, dass Reno (280000 Einwohner) sich als kleinste Großstadt oder doch grösste Kleinstadt bezeichnet: :-)

Morgen geht es dann zum eigentlich Highlight der Reise und in die Stadt, die ich eigentlich sehen möchte: San Francisco. Also stay tuned.



Donnerstag, 26. Dezember 2013

Las Vegas Strip und eine lange Fahrt zum Salzsee

Wie angekündigt, habe ich die Hotels in Vegas gewechselt und bin im MGM Grand untergekommen.

Das MGM Grand ist eines der größten Hotels am Las Vegas Boulevard (slang "der Strip") und dort werden neben vielen Shows auch diverse Sportevents veranstaltet. (Boxen, Ulimate Fighting, Wrestling,...). Das Hotel war eigentlich ganz gut - aber leider gibt es wohl ein großes Zeitproblem, denn die Sauberkeit und Sorgfalt der Zimmerreinigung lässt ein wenig zu wünschen übrig. Aber das soll kein Hotelkritikblog sein, sondern ich beschreibe mal, wie man Weihnachten in Vegas verbringt:
1. Man läuft auf und ab dem Strip - zu sehen gibt es eigentlich immer was. Man läuft an recht bekannten Hotels vorbei (die sind eins nach dem anderen aufgereiht) und kann auch in die Lobbies, wo es meistens schon was zu sehen gibt.So zum Beispiel im Bellagio (benannt nach der Stadt am Comer See). Dort ist ein sehr sehr schöner Wintergarten, der weihnachtlich geschmückt war. So hatte man zum Beispiel Eisbären im Coca Cola Style dort sowie einen riesigen Weihnachtsbaum:
Am besten gefiel mir das Venetian. Dort kann man sich sogar in der Gondolieren auf dem künstlichen Kanal rumfahren lassen - Markusplatz ist nachgebildet - sieht verblüffend echt aus :-). Ich erinnere mich noch relativ gut an das Venetian, da ein Chinese, während ich ein Foto gemacht habe, einfach in mich reingelaufen ist - die Kopfnuss war relativ hart. Trottel.

2. Man spielt....die Casinos am neuen Strip sind gut belüftet und klimatisiert. Somit hatte ich mir das Vergnügen gegönnt, ein Pokerturnier zu spielen. To make a long story short: 5 Spieler habe ich aus dem Turnier genommen, war mal chipleader und habe es an den Final Table geschafft - dann waren die Blinds aber sehr hoch und ich habe in 5 Minuten von 40000 Chips auf 0 reduziert und bin als Siebtletzter Spieler ausgeschieden. Waren aber interessante 3 Stunden, die ich damit verbracht habe.

3. Man gibt ein Vermögen für Essen aus. Die Preise sind sooo unverschämt. Ein Wahnsinn. Selbst bei McD war alles viel teurer als sonstwo. Die wissen, wie sie Geld machen. Ich war bei Wolfgang Puck (der Name klang deutsch) und das Essen war okay. Für die 40 $ aber nichts besonderes. 

Hier aber ein paar Eindrücke ausLas Vegas:

Das New York New York - mit der Achterbahn:


Ob es wirklich der Welt größter Sockenladen ist, ist nicht bewiesen, ist aber witzig, dass es soetwas dort gibt - war glaub ich im Excalibur oder Luxor Hotel:


Im Hotel Paris tanzen die Damen leicht bekleidet um die Blackjacktische herum. Ob die Herren, die da zocken, mehr Geld lassen ist nicht bewiesen - aber Sex sells ja bekanntlich:

Von Vegas ging es heute Morgen Richtung Norden - in  die Olympiastadt von 2002 - kurz nachdenken:
Rchtig - Salt Lake City im Mormonenstaat Utah. Was ich nicht gecheckt hatte ist, dass obwohl man eigentlich nicht wirklich nicht weit nach Osten fährt, ist es eine andere Zeitzone - somit hatte ich eine Stunde verloren. Es hat trotzdem noch gereicht, dem Mormonentempel einen Besuch abzustatten - der befindet sich direkt in Downtown SLC und ist schon ziemlich imposant und schön. Auch die Weihnachtsdeko konnte sich sehen lassen:

Morgen geht es dann gen Westen zur größten kleinen Stadt der Welt - Reno (auch das kleine Vegas genannt). Ich hoffe auf gute Fahrt. Übrigens sind die Landschaftwechsel einfach cool. Ich empfehle jedem nicht durch die USA zu fliegen, sondern lieber zu fahren. Hier noch ein Bild aus dem Bundesstaat Nevada auf dem Weg nach Salt Lake City.

 
Stay tuned und erholsame Tage

Dienstag, 24. Dezember 2013

"Fabolous" Las Vegas

Gestern war es dann soweit - ich verließ den Bundesstaat Arizona und bin in Nevada angekommen. Die Route führte entlang der Interstate 40 Richtung Kingham (teilweise auch entlang der Route 66). Es ist ein Erlebnis und Arizona eigentlich unglaublich schön mit Wüsten und Bergen. Das Wetter war auch kaiserlich und ich habe heute zum ersten Mal seit 2 Tagen wieder Wolken gesehen. Der Roadtrip hat den Charme, dass man die Veränderung der Landschaft mitbekommt. Wüste ist überall, aber sie ist immer anders. Witzig ist entlang der Interstate 40, dass man von immer durch Einöde fährt und dann plötzlich ist dort die Stadt Kingham. Es ist schwer zu erklären, warum gerade dort eine recht große Stadt entstanden ist. Kingham hat übrigens einen der größten Flugzeugfriedhöfe der Welt. Und nein, ich habe leider kein schönes Foto, da für mich als Vielflieger da nur ungenutzte "Meilen" schlummern. :-)
Hier ein Bild von der Fahrt, kurz bevor es nach Kingham hineinging (von Kingham selbst gibt es "nur" ein Video) - man erkennt recht schön, dass das Wetter recht klar ist und die Wüste wirklich einer Einöde gleicht.


Von Kingham aus ging es dann Richtung Las Vegas - aber nicht ohne einen Zwischenstopp and der Talsperre in der Nähe der Boulder City. Für viele ist das Ding besser bekannt als "Hoover Dam".
 Der Hoover Dam sperrt den Colorado River und staut ihn auf. Es ist ein beeindruckendes Bauwerk - gerade vor dem Hintergrund, dass der Dam in den 30er Jahren fertiggestellt wurde. Witzig ist auch, dass die Grenze Nevada / Arizona genau in der Mitte des Hoover Dam liegt. Somit kann man eine Verjüngungskur machen, wenn man von der Arizonaseite auf die Nevadaseite herüberwandert, da die beiden Bundesstaaten unterschiedliche Zeitzonen haben. Zwei Uhren auf der Talsperre lassen das einen auch wissen. :-) Hier aber der Blick von der 2010 fertiggestellten Brücke entlang der Route 93. Besser man ist schwindelfrei. (links im Bild ist übrigens Nevada)

Übrigens fand ich "kurios", dass der Hoover Dam an einem 11. September fertiggestellt wurde. Man hatte übrigens danachn große Angst um den Dam, da er ein großes Gebiet vor Überflutung schützt, und somit Ziel vor Terroristen werden könnte. Somit konnten Touris dank Terroristen keine Touren durch den Hoover Dam machen. Heute ist das wieder möglich, aber die Anzahl an Touristen ist gigantisch. Ich bin somit gen Zielort an diesem Tag aufgebrochen.

Vom Dam aus, ging es ins 30 Meilen entfernte Las Vegas. Las Vegas ist eigentlich schön gelegen mit Berglandschaften rundherum. Da es hier ja keine Platzprobleme gibt, ist Vegas aber auch unglaublich ausgedehnt. Wenn man die Stadt sieht, ist es noch gut 30 Minuten, um zum Las Vegas Strip zu kommen.
Ich hatte die erste Nacht bewusst am alten Strip gebucht. Das Golden Nugget sollte es sein. Das war in klassischen Filmen oft Drehort in Vegas und ist gigantisch groß. Ich hatte ein Zimmer im 19. Stock. Die Freemont Street ist das alte Glücksspielmekka in Las Vegas und hat ein Casino nach dem anderen. Die Freemont Street ist noch dazu überdacht. Das Flair dort ist aber nichts besonderes. Noch dazu gibt es für mich ein KO Kriterium für die Kasinos. Und das ist, dass dort geraucht werden darf. Es ist so stechend, dass mir relativ schnell die Augen brennen und noch dazu ist der Geruch ekelhaft. Somit fiel SPIELEN schon einmal flach. Naja, aber es gibt ja bestimmt noch viel zu sehen?! - am alten Stip leider Fehlanzeige. Was man im Golden Nugget jedoch bewundern darf ist das größte Golden Nugget ddr Welt - gefunden in Australien von einer Familie, die im Wohnwagen wohnte und mit dem Metalldetektor hinterm Haus nach was Brauchbarem gesucht hatte. Es wiegt ca. 30 Kilo und ist im Hotel ausgestellt:
Das vermutlich größere Highlight ist jedoch der recht bekannte Shark Tank. Das Hotel hat im Poolbereich ein Aqarium mit (ich habe gezählt) 6 Haien und ein paar anderen Fischen. Lustigerweise hat heute morgen jemand das Ding von innen säubern dürfen. Das wäre kein Job für mich.
Es ist recht beeindruckend, gerade auch, weil man genau vorm Aquarium rumschwimmen kann und die Haie dann nur durch das Glas von einem getrennt sind. Wer mittendrin sein will, kann die Rutsche benutzen, die quer durchs Aquarium verläuft. 
Abgesehen davon gibt es im Golden Nugget 2 Starbucks, 6 Restaurants, 3 getrennte Tower mit Zimmern (Rush, Gold und Carson) und um die 30 Aufzüge. Das Hotel selbst war (ich weilte im Carson Tower)  nicht berauschend, aber für den Preis okay. Das Restaurant Vic & Anthony's ist jedoch zu empfehlen. Heute geht es ins MGM Grand am neuen Strip (Las Vegas Boulevard). Die erste Fahrt war schon einmal richtig cool dadurch. Ich hoffe auf gute Aussicht und schöne Lichtspiele zu Weihnachten. Ich werde berichten, wie es da so ist.

Zum Abschluss aber hier noch ein traumhaftes Bild vom Grand Canyon bei Sonnenaufgang:

So long....

FROHE WEIHNACHTEN, besinnliche Tage im Kreise eurer Lieben und lg aus Nevada




Sonntag, 22. Dezember 2013

Sedona und das große Loch

Heute ging es von Phoenix nach Sedona und weiter in den Norden Arizonas.

Fakt: Arizona ist der 48. Staat, der zu den USA "hinzugefügt" wurde.

Kurzes Quiz: welche kamen später hinzu?

Alaska - einfach uuuuuuuuuuund Hawai.
Übrigens wird Puerto Rico evtl. der 51. Bundesstaat der USA - per Volksabstimmung haben die entschieden beizutreten.

Es war eine mehr als interessante Fahrt aus Phoenix, denn 1. geht es eigentlich von Phoenix Richtung Flagstaff ausschließlich bergauf und 2. ist die Vegetation einfach cool. Ich würde fast von einem Kakteenwald sprechen, so viel Kakteen habe ich gesehen. Auch war schonmal ein Vorgeschmack auf das große Loch dabei, da die Interstate 17 am Black Canyon vorbeiführt.
Aus Mangel an Beweisfotos hier ein Fotos von einem sauberen und leeren Highway. Traumhaft nach all dem Michigantraffic. Die Route von Phoenix nach Flagstaff verläuft eigentlich immer auf dem Interstate 17 - außer man macht es wie ich und nimmt die "Abkürzung" über Sedona. Kürzer ist es wohl, es dauert natürlich länger, aber es ist der Wahnsinn. Man fährt durch ein Tal, das einfach nur traumhaft ist. Es wird geschmückt vom Bell Rock - der nach seiner Form benannt ist - er ähnelt einer Glocke. Ich hatte auch noch passend dazu das Kaiserwetter bestellt und konnte an der Holy Cross Chapel traumhafte Bilder machen.

Im Hintergrund sieht man den Bell Rock - es ist der rechte der beiden. Abgesehen davon gab es einige schöne rote Felsen zu begutachten. Sedona ist übrigens auch für die vielen Filme "bekannt", die in der Umgebung gedreht wurden. Wäre ich nicht an der Natur hängengeblieben, hätte ich dem Cowboy Club einen Besuch abgestattet. Dort sollen früher Clint Eastwood, John Wayne oder auch Elvis Presley dinniert haben. Es war "back in the days" das einzige brauchbare Lokal. Heute ist Sedona gespickt mit Resorts und Restaurants. Speziell Golfer gibt es eine Menge. Aber das Tal lädt zum Wandern und Biken ein. Wer Lust hat bitte melden, weil das nächste Mal will ich mehr Gesellschaft haben.
Von Sedona ging es dann über die Route 89 gen Norden - die Strecke ist unter den Top 10 "Scenic drives" der USA gelistet. (schwierig zu übersetzen - wohl am besten Aussichtsfahrt) Ich fands okay, ganz schön - nicht wirklich sehr besonders, wenn man in Österreich wohnt :-) Es geht durch den Oak Creek Canyon. Da finde ich die Fahrt Graz - Klagenfurt besser.

Nachdem ich wieder auf der Interstate angekommen war, ging es kurz gen Westen Richtung LA (450 Meilen to go) und dann gen Norden auf der Route 64 - oder auch bekannt als Grand Canyon Highway. Ihr könnt euch ja vorstellen, wo ich hinwollte. Nachdem die 25 Dollar Parkeintritt (übrigens gültig für  sieben Tage) bezahlt waren, ging es an die South rim (Südrand) des Canyons. Es ist ein erhabenes Gefühl, dort zu stehen und aus gut 2000 Meter Höhe auf den Colorado River zu blicken. Die Farbenspiele sind Weltklasse, die Gefahr relativ groß abzustürzen (es gibt abgesehen von den Aussichtspunkten keine Geländer). Nachdem ich einen Sonnenuntergung an einem der 7 Weltwunder bestaunen konnte ging es ins Hotel - Canyon Plaza Resort - ganz nett - aber sehr laut. Naja, es geht jetzt auch gleich ins Bettchen, damit ich pünktlich zum Sonnenaufgang wieder am Canyon bin. Von dort geht es übrigens nach Vegas. Ich habe für unmenschlich teure 45 Dollar eine Nacht im Golden Nugget ergattert. Aber jetzt zum Abschluss ein Bild vom großen Loch in der Erde:

Stay tuned und nur noch einmal schlafen fuer euch....

Samstag, 21. Dezember 2013

Phoenix

Wie angekündigt, hier ein paar Fakten zu Phoenix.

1. Phoenix ist die Hauptstadt des Bundesstaates Arizona und im Sommer einer der heißesten Orte der USA. Die Temperatur geht dabei selten unter 105 Grad Fahrenheit, was etwa 40 Grad Celsius entspricht.
2. Phoenix ist die Fünft-  oder Sechstgrößte Stadt der USA und hat etwa 1,5 Millionen Einwohner. Das erweiterte Stadtgebiet ca. 4 Millionen.
3. Phoenix gilt als wohlhabende Stadt und als sicher (abgesehen von den schlechten Flecken, die es überall in großen Städten gibt)
4. Es gibt eine Menge Museen!

Den Tag in Phoenix hab ich damit verbracht, zum Sonnengang auf den South Mountain zu fahren. Einfach immer der Central Avenue nach Sueden folgen und schon kommt man in einen Park, der eine schoene Aussicht ueber Phoenix bietet. Falls es wen hierher verschlaegt, unbedingt der Strasse zum Summit (Gipfel) folgen - ca. 700 Meter hochgelegen.
Ich war zuerst am Fuss des Berges und habe mir den kleinen Vorhuegel mit ein paar Mexikanern, die gebetet haben - nein, das ist kein Scherz. Die Leute haben ueber eine halbe Stunde auf spanisch gebetet und ich habe meine Fotos gemacht - verstanden habe ich nur, dass sie fuer Leute auf allen Kontinenten gebetet haben.
 Man erkennt im Hintergrund etwas vernebelt Downtown. Nachdem ich auf dem Summit angekommen bin, hatte sich der Nebel verzogen:
 Sieht doch eigentlich ganz nett aus, nicht wahr?! Die Flora und Fauna ist natürlich für einen Zentraleuropäer neu. Diverse Kakteen sind Beweis, dass man trotz milder Temperaturen mitten in der Wüste ist:
Danach ging es zum Nr. 1 Tip, was die Sehenswürdigkeiten betrifft - das MIM, was für Musical Instrument Museum steht. Neben Exponaten (Musikinstrumente natürlich), die den jeweiligen Kontinenten zugeordnet sind, gab es ein Livekonzert sowie Vorführungen. Richtig cool ist, dass via Bluetooth und einem Headset, Beispielsounds zu vielen Exponaten gegeben werden. So kann man z.B. im hawaianischen Teil Ukuleleklängen horchen. Das war recht interessant, aber ich bin ueber die meisten Länder nur so hinweggefegt. Was richtig cool war, war die "Artist Gallery". Jede Ausstellung dort war einem Künstler gewidment (u.a. Carlos Santana, John Denver oder Elvis Presley).  Fuer Elvis war z.B. die letzte Gitarre, die er auf der Bühne gespielt hat, ausgestellt. Weltklasse war auch der Tryout Raum. Dort konnte man diverse Instrumente ausprobieren - Harfen, Gitarren, Okulelen. Für mich als Musiklegasteniker war natürlich das Theremin ein Highlight. Das klingt nämlich immer verzerrt. :-)

Hier aber fuer euch mal die Aussicht auf die Elvissparte:

Äußerst interessantes Museum. Man kann deutlich mehr Zeit als ich dort verbringen, aber ich hatte ja noch das Basketballspiel am Abend. 
Dallas - Phoenix war ein interessantes Spiel. Und ich habe Dirk Nowitzki live und in Farbe gesehen. Trotz relativ gutem Spiel, war es zu wenig fuer Dallas, um in Phoenix zu gewinnen (108 zu 123 Niederlage). Hier aber Nowitzki mit einem erfolgreichen Versuch aus dem Feld:

Ich habe uebrigens an diesem Abend trotzdem gewonnen:
 
 
Diese Nachricht befand sich auf meinem Sitz. Weltklasse finde ich ja schon "Complimentary Gift", was soviel wie kostenloses Geschenk heisst. Wie auch immer, ich bin nun stolzer Besizter eines Phoenix Suns Turnbeutels. Und ja, ich bringe ihn nach den Weihnachtsferien mit zum Turnunterricht. :-)





  

Freitag, 20. Dezember 2013

Bye bye Michigan

Naja, nicht ganz - dazu später mehr. Ich habe mich dazu entschieden das Jahr in den USA ausklingen zu lassen. D.h. ich bin heute nach Phoenix, Arizona geflogen und bereite mich morgen auf eine Rundreise durch den Südwesten der USA vor. Was das heisst?!
Stationen sind:
1. Phoenix
2. Sedona
3. Grand Canyon
4. Las Vegas
5. Salt Lake City
6. Reno
7. San Francisco
8. LA
9. San Diego

Danach geht es über Phoenix zurück nach Detroit und dann zurück nach Europa.

Nun denn, stellt euch vor vom kalten und tristen Michigan (Schnee und ca. 3 Grad Plus) ging es nun mitten in die Wüste. Phoenix ist überraschend nett und in dieser Jahreszeit von den Temperaturen her mehr als erträglich. Ich laufe hier mit Sommerjäckchen herum während die meisten Einheimischen die Wintermütze und Schal bemühen. Naja, abgesehen von einem kurzen Downtownrundgang ging es in eine nette Bar (Switch on Central Avenue und Virginia). Neben mir saß an der Bar ein älteres Paar. Nachdem wir etwas in Gespräch kamen und die Dame mir offenbarte, dass ihr Gefährte und ich zitiere ihr "Playmate" ist, verabschiedeten sie sich von mir höflich (was die wohl im zarten Alter von 70+ vorhatten :-)). Das Witzigste war aber, dass die Barkeeperin mir danach offenbarte, dass die beiden meine Rechnung übernommen haben. Einfach krass - die bezahlten für jemanden, den sie gerade mal 15 Minuten gekannt hatten.
Was macht man sonst so in Phoenix?!
Naja, so viel gibt es abgesehen von Museen nicht. Allerdings gibt es wie in jeder großen Stadt Profisport und - was für ein Zufall - morgen spielen die ortsansässigen Suns gegen die Dallas Mavericks - mit Dirk Nowitzki. Von daher nutze ich die Chance mir den besten deutschen Basketballer und vermutlich auch den besten europäischen Basketballer live anzuschauen. Das ganze steigt im US Airways Center und ist direkt Downtown:






Am Sonntag morgen geht es dann Richtung Grand Canyon. Stay tuned.

Samstag, 23. November 2013

Es lebe der Sport

Sport wird großgeschrieben in den USA. Meist handelt es ja jedoch um Passivsport und so gehen viele Leute zu diversen Sportevents. Während der Woche hat man derzeit die Chance Football, Basketball oder Eishockey live in und um Detroit anzuschauen. Nicht mitgerechnet sind die unzähligen Collegesportevents, die man anschauen kann. Neben der Michigan State University (in Lansing), gibt es die East Michigan University, Oakland University, Western Michigan University und Wayne State University gibt es noch die renommierteste im Bundesstaat Michigan - die University of Michigan - seit 1841 ist sie in Ann Arbor angesiedelt. Sie zählt zu einer der besten Universitäten des Landes (ich kann das natürlich nur glauben). Auf alle Fälle hat die Universität eines der größten Stadien der Welt (ja richtig gelesen), um dort Footballspiele auszutragen. Die Kapazität des Stadion beträgt ca. 115000 Zuschauer. Am 9. November spielten die Michigan Wolverines - so heißen die Sportmannschaften der Uni - die Nebraska Huskies im sogenannten Big House. Die Footballmannschaft der Wolverines hat die meisten Spiele in College Football History gewonnen 930 oder so ähnlich. Somit war das ja eigentlich eine gemähte Wiese gegen die "Bauern" aus Nebraska zu gewinnen. Noch dazu hatte man die Woche zuvor mal ordentlich vom Rivalen Michigan State die Ohren angelegt bekommen und irgendwas 47 zu 20 verloren. Also dachte ich, dass es doch eine gute Chance wäre ein Footballspiel live anzuschauen. Nun aber erstmal zum Big House - so groß ist das gar nicht. Die quetschen Leute da rein, das ist der Wahnsinn. Versteht mich nicht falsch - klein ist das Ding nicht, aber bei weitem nicht so groß wie ich es erwartet habe. Aber macht euch selbst ein Bild:

Wie man auf dem Bild auch gut erkennen kann, sitzt man nicht auf einem Stuhl, sondern auf einer Bank und es ist sehr sehr eng. In Europa glaube ich, dass man maximal 70000 da reinbekommen würde. Wer jetzt denkt, dass das Anschauen von Football spielenden Studenten ein günstiges Vergnügen ist, der irrt sich gewaltig. Die 112204 Zuschauer, die an jenem Tag ins Big House pilgerten bezahlten im Schnitt 100 US$. Wer jetzt in Mathe nicht gänzlich geschlafen hat, weiss, dass die Uni damit locker, leicht und fröhlich über 10 Millionen Dollar eingenommen hat. Nicht davon zu reden, dass hier noch Fernsehrechte (das Spiel war im nationalen Fernsehen zu sehen) und Merchandising hinzukommen - wie man im Bild erkennen kann, kaufen die Leute die "M" Jacken und Cappies zahlreich - dazu gibt es in den Mall (Einkaufszentren) sogar eigene "College Gear" - Geschäfte.

Zum Spiel selbst:
Todlangweilig. Warum?! Das Spiel dauert eigentlich "nur" 60 Minuten, aber insgesamt saßen wir ca. 3 Stunden in der Kälte. Das liegt vor allem daran, dass beim Football immer nur einzelne Spielzüge gemacht werden und die Uhr dann immer wieder angehalten wird. Daneben gibt es immer mal Timeouts oder die Schiedsrichter nehmen sich die Zeit einen Spielzug wieder anzuschauen, um zu entscheiden, ob alles mit rechten Dingen zuging. Aber das bei Weitem Beste fand ich, dass es da einen Kerl mit einer roten Mütze auf dem Spielfeld gibt, der fürs Fernsehen arbeitet und der bestimmt, wann das Spiel weitergeht. Dann ist nämlich die Werbepause um. Das passiert natürlich völlig zufällig, wenn es dem Fernsehen passt. Als live Zuschauer versteht man natürlich gar nicht, warum das Spiel jetzt unterbrochen ist, noch gibt es viel Action zu sehen. Die Amis meinen, dass dies der größte Grund ist, warum Fußball(Soccer), sich in den USA so schwer tut, da die Werbung einfacht nicht geschaltet werden kann. Naja, alles in allem, war es nett das mal zu sehen, aber meine 50 Dollar hätte ich besser anlegen können. Und Michigan hat übrigens 17 zu 13 verloren. So läufts manchmal....Ich habe allerdings den einzigen Michigan Touchdown auf Video :-) Leider klappt das mit dem Hochladen nicht, somit müsst ihr mit einem Bild vorlieb nehmen. (das ist allerdings nicht vom Touchdown)


Was beim Football im Gegensatz zum Spiel selbst ganz lustig war, war der Einmarsch sowie die Michigan Marching band, die eine sauber Choreographie auf den Rasen gezaubert hat - inkl. Queen Song Covers. Einfach mal googeln. 

Ich kann im Gegensatz zum Football NBA deutlich empfehlen. Vergangenen Dientag ging es zum NBA Game der Detroit Pistons gegen die New York Knicks. 
1. Man ist näher dran am Geschehen. Auch während den Unterbrechungen passiert etwas, Cheerleading, Tanzen, Akrobatik. Einfach mehr Action.
Action während eines Timeouts: 
 

Am Ende haben die Pistons das Ding auch nach Hause gebracht und mit 93 zu 86 gewonnen:
 

Wie gesagt, das kann ich nur empfehlen, sehr unterhaltsam NBA live zu sehen.
Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten - es ist sehr kalt geworden die vergangenen Tage - mit +26 Grad Fahrenheit und viel Luftfeuchtigkeit. In diesem Sinne ein schönes WE und stay tuned.

Sonntag, 10. November 2013

Detroit - ein Rundgang

Erstmal ein wenig Historie:
Detroit geht zurück bis ins 18 Jahrhundert. Von Franco Kanadiern gegründet liegt Detroit am Detroit River, der Lake Erie und Lake Huron verbindet. Wer in der Schule brav aufgepasst hat, weiss auch noch die anderen 3 großen Seen.....nanana???!!!!!!!!!!!!
Richtig Lake Michigan, Lake Ontario und Lake Superior. Super seids.

Zu Beginn des 20. Jahrhundert war Detroit die Autohauptstadt der Erde (ist sie vielleicht heute noch) und hatte bis Mitte des 20. Jahrhunderts ging es recht steil bergauf. Die Stadt war mal die drittgrößte Stadt der USA. Heute ist sie nur noch auf Rang 18. und hat etwa 1 Million Einwohner verloren. Von etwa 1,8 Millionen auf heute geschätze 700.000.
Das macht die Stadt zu einer Art Ausnahme, da alle anderen großen Städte der USA seit den 50er Zuwachsraten aufweisen konnten und immer noch tun. Warum das passiert ist.....naja, es gab mehrere Gründe dafür, aber ein Hauptgrund war, dass auf Grund vieler Schwarzer, die wegen den vielen Arbeitsplätzen der Autoindustrie nach Detroit kamen, wegen der Rassentrennung mit der Polizei aneinander gerieten. Dies veranlasste viele aus der Stadt zu ziehen und in die Vororte auszuweichen. Das heisst auch, dass rund um Detroit nicht weniger Menschen leben, als zu dieser Zeit, sondern mehr. Knapp 5,2 Millionen leben im Großraum Detroit, was hier Metropolitian Area genannt wird. Das heisst aber auch die Innenstadt - in den USA typischerweise Downtown genannt, leergefegt ist und viele Häuser leerstehen. (sog. bandits oder abandonded houses). Davon abgesehen, gibt es Downtown Detroit viele nette Plätze.
Fangen wir mal vielleicht damit an, dass es einen recht netten Riverwalk am Detroit River gibt. Dieser lässt einen auch direkt auf ein Land blicken, in dem Kilogramm, km/h und Grad Celsius herrschen - Kanada - auf der anderen Seite des Detroit River blüht das Kasinoleben im Caesers Palace.
Es gibt zwei Möglichkeiten nach Kanada zu kommen. Es gibt einen Tunnel sowie die sogenannte Ambassador Bridge. Um nach Kanada zu kommen (was ca. 2km Überfahrt über den Detroit River bedeutet), wird man auch noch ordentlich zur Kasse gebeten - ca. 5 Dollar sind zu berappen. Da wird manche Mautdiskussion in Europa etwas relativiert. :-) Die nächste Überfahrtmöglichkeit nach Kanada ist übrigens 100 km entfernt und kostet läppische 2 Dollar. Wie dem auch sei, hier die Seitenansicht der Brücke:

Eigentlich also keine so schlechte Lage. Das dachte sich auch General Motors (GM) - hier auch manchmal nach der Geldspritze der Regierung Gouvernment Motors genannt- und errichtete hier das sog. Renaissance Center direkt am Detroiter Riverwalk. Das ist gleichbedeutend mit dem GM World Headquarter - bitte fragt mich aber nicht, warum es nötig ist, dort Einkaufsmöglichkeiten (Starbucks, Boutiquen) sowie ein Hilton Hotel zu haben. Das ist auf alle Fälle der recht beeindruckende Glaspalast, den GM da hingebaut hat:

Wenn wir auch gerade schon vom Einkaufen sprechen. Wer in Detroit am Samstag zum sogenannten Eastern Market geht erlebt ein großes Wunder. Von ganz Michigan kommen die Bauern und preisen ihre Waren an. Es ist wirklich ein Erlebnis da durchzulaufen und die Atmosphäre aufzusaugen und die angebotenen Waren stehen einem guten grazer Bauernmarkt in nichts nach. Es gibt 4 Hallen mit über 200 Bauern, die von Blumen ueber Fleisch oder Fisch, frischen Gewürze bis zu den ganz normalen Obst und Gemüsesorten alles anbieten.

Wer auch noch für seinen Hund was Spezielles vom Bauernmarkt mitbringen möchte, hat hier jederzeit die Möglichkeit einen geräucherten Knochen beim Metzger zu kaufen - einfach großartig. :-)


Nachdem der Einkaufsbummel erledigt war, ging es noch Richtung Osten. Mich hat dort allerdings fast der Schlag getroffen. Außerhalb der Hauptstraße sind viele Häuser schon niedergerissen oder völlig verwahrlost. Das sieht dann nahe der Hauptstraße "Gratiot" so aus:
Ich wuerde euch gerne erzählen, dass das die Ausnahme ist, aber das wäre gelogen. Es gibt unzählige dieser Häuser. Die Stadt Detroit aht auch daher mehrere 100 Millionen Dollar der amerikanischen Regierung erhalten, umd diese Häuser niederzureißen. Die sind die bevorzugten Zufluchtsorte von Kriminellen. Daher hat Detroit auch eine durchaus hohe Kriminalitätsrate. Dies ist aber vor allem außerhalb von Downtown der Fall. Aber auch direkt Downtown Detroit gibt es einige völlig verwahrloste Häuser. Das gute oder auch schlechte daran ist, dass diese Häuser architektonisch ziemlich schön sind. Beispiel gefällig?!


Zu erwähnen ist noch, dass ich das Foto an einem Samstag Nachmittag um 16 Uhr geschossen habe. Dabei habe ich halb auf der Straße gestanden. Der Verkehr in Downtown ist nämlich eigentlich nicht vorhanden. Man läuft da einfach so herum und hofft, nicht erschossen oder ausgeraubt zu werden. :-)

Es gibt aber Downtown auch noch ein paar absolute Highlights. Zwei sind dabei die Spielstätten der Profimannschaften in Baseball und Football. Die zwei Stadien sind in den 2000ern direkt Downtown entstanden. Das zeigt wohl, dass Baugrund in Downtown nicht sehr gefragt ist. Viele bezeichnen die 2 Blocks rund um die Stadien als Oase in Downtown Detroit. Das Footballstadion heisst Ford Field und ist die Heimat der Detroit Lions, direkt nebenan spielen die Detroit Tigers im Comerica Park - Comerica ist eine ortsansässige Bank, die ihr Quartier auch Downtown bezogen hat.
Man könnte ja nun davon ausgehen, dass der Löwe als König des Dschungles regiert, aber die Lions haben seit 1957 nichts mehr gewonnen. Die Tigers hingegen waren 1984 das letzte mal in der immer noch übertrieben benannten World Series im Baseball erfolgreich. Dieses Jahr sind sie leider im Halbfinale am späteren Meister Boston Red Sox knapp gescheitert. Wäre sehr cool gewesen, eine Victoryparade für die Tigers zu sehen - leider sollte es auch im 29ten Anlauf nicht sein, wieder einen Titel zu gewinnen. (die 3 vergangenen American League Title fuer die Reguläre Saison mal nicht mitgezählt). Wie dem auch sei, die Tigers haben auf alle Fälle ein sehr sehr nettes Stadion, welches mit unglaublich vielen Tigern dekoriert ist:

Als letzte Anekdote sei noch erwähnt, dass man sich das Anreisen zu so einem Spiel mit öffentlichen Verkehrsmitteln schenken kann. Denn diese sind in Detroit kaum vorhanden. Es gibt den People Carrier Downtown, der an ein paar Stationen hält. Wenn man das Bild des Renaissancecenters anschaut, sieht man einen roten Wagen, der auf Gleisen erhöht durch die Stadt kutschert. Er soll nicht besonders sicher sein, wie die Leute hier so meinen. Dann fahren noch ein paar Busse rund um die Stadt, aber nichts wirklich gut ausgebautes. Somit ist man rund um Detroit stark ans Auto gebunden. Ohne das geht eigentlich nichts. Das bedeutet jeden Tag eigentlich Stau. Es geht gar nicht anders. Wer jetzt denkt, dass man zumindest fernreisetechnisch gut angebunden ist, den muss ich leider auch enttäuschen. Der Flughafen liegt ca. 20 Meilen außerhalb von Detroit und ihr ahnt es wohl schon....es gibt keine S-Bahn oder U-Bahn oder Busanbindung (vielleicht doch, aber nur ungenügend). Das hat man zum Großteil der Automobilbrache zu verdanken, die niemals wollte, dass es neben dem Auto noch ein anderes Fortbewegungsmittel braucht - zumindest auf Kurz- bis Mittelstrecke. Was dann nochmals richtig schmerzt - gerade für Leute aus Zentraleuropa ist, dass es keine nutzbare Zuganbindung gibt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Idee da, dass man einen großen Bahnhof in der Stadt braucht. So beschloss man den Bau der Michigan Central Station. Die Station wurde 1914 eröffnet und wurde außerhalb der Innenstadt gebaut. Man dachte damals, dass sich die Innenstadt ausweiten würde und fuhr die Leute in die Stadt. Mit der Zeit war das aber keine Alternative, da Sprit günstig und Autos billig waren sowie aufgrund der Aufstände in der Stadt keiner mehr dort arbeiten wollte. Im Jahre 1987 wurde die Central Station geschlossen. Lokalgrößen berichten, dass es gegen Ende derart gefährlich rund herum war, dass die Leute meist eine Schusswaffe mit sich rumtrugen. Das Traurige ist, dass die Central Station ein monumentales Gebäude ist, dass zu seiner Bauzeit das größte Bahnhofsgebäude der Welt war. Man hat es auch noch unter Denkmalschutz gestellt, so dass man jetzt den Verfall von Jahr zu Jahr verfolgen kann. Der Besitzer ist nämlich der gleiche, dem die Ambassador Bridge gehört. Es kümmert sich jedoch niemand um das Gebäude und so verfällt es jedes Jahr ein bißchen mehr.

Ich fand es ein bedrückendes Erlebnis zum ersten Mal selbst davor zu stehen. Aber an diesem Samstag waren 3(!) Hochzeitsgesellschaften vor Ort, um Fotos zu machen. Die Detroiter finden das irgendwie belustigend, dass diese Gebäude da steht. Natürlich posierten sie in typischer Pose - einer Footballaufstellung:

So long...stay safe.