Samstag, 23. November 2013

Es lebe der Sport

Sport wird großgeschrieben in den USA. Meist handelt es ja jedoch um Passivsport und so gehen viele Leute zu diversen Sportevents. Während der Woche hat man derzeit die Chance Football, Basketball oder Eishockey live in und um Detroit anzuschauen. Nicht mitgerechnet sind die unzähligen Collegesportevents, die man anschauen kann. Neben der Michigan State University (in Lansing), gibt es die East Michigan University, Oakland University, Western Michigan University und Wayne State University gibt es noch die renommierteste im Bundesstaat Michigan - die University of Michigan - seit 1841 ist sie in Ann Arbor angesiedelt. Sie zählt zu einer der besten Universitäten des Landes (ich kann das natürlich nur glauben). Auf alle Fälle hat die Universität eines der größten Stadien der Welt (ja richtig gelesen), um dort Footballspiele auszutragen. Die Kapazität des Stadion beträgt ca. 115000 Zuschauer. Am 9. November spielten die Michigan Wolverines - so heißen die Sportmannschaften der Uni - die Nebraska Huskies im sogenannten Big House. Die Footballmannschaft der Wolverines hat die meisten Spiele in College Football History gewonnen 930 oder so ähnlich. Somit war das ja eigentlich eine gemähte Wiese gegen die "Bauern" aus Nebraska zu gewinnen. Noch dazu hatte man die Woche zuvor mal ordentlich vom Rivalen Michigan State die Ohren angelegt bekommen und irgendwas 47 zu 20 verloren. Also dachte ich, dass es doch eine gute Chance wäre ein Footballspiel live anzuschauen. Nun aber erstmal zum Big House - so groß ist das gar nicht. Die quetschen Leute da rein, das ist der Wahnsinn. Versteht mich nicht falsch - klein ist das Ding nicht, aber bei weitem nicht so groß wie ich es erwartet habe. Aber macht euch selbst ein Bild:

Wie man auf dem Bild auch gut erkennen kann, sitzt man nicht auf einem Stuhl, sondern auf einer Bank und es ist sehr sehr eng. In Europa glaube ich, dass man maximal 70000 da reinbekommen würde. Wer jetzt denkt, dass das Anschauen von Football spielenden Studenten ein günstiges Vergnügen ist, der irrt sich gewaltig. Die 112204 Zuschauer, die an jenem Tag ins Big House pilgerten bezahlten im Schnitt 100 US$. Wer jetzt in Mathe nicht gänzlich geschlafen hat, weiss, dass die Uni damit locker, leicht und fröhlich über 10 Millionen Dollar eingenommen hat. Nicht davon zu reden, dass hier noch Fernsehrechte (das Spiel war im nationalen Fernsehen zu sehen) und Merchandising hinzukommen - wie man im Bild erkennen kann, kaufen die Leute die "M" Jacken und Cappies zahlreich - dazu gibt es in den Mall (Einkaufszentren) sogar eigene "College Gear" - Geschäfte.

Zum Spiel selbst:
Todlangweilig. Warum?! Das Spiel dauert eigentlich "nur" 60 Minuten, aber insgesamt saßen wir ca. 3 Stunden in der Kälte. Das liegt vor allem daran, dass beim Football immer nur einzelne Spielzüge gemacht werden und die Uhr dann immer wieder angehalten wird. Daneben gibt es immer mal Timeouts oder die Schiedsrichter nehmen sich die Zeit einen Spielzug wieder anzuschauen, um zu entscheiden, ob alles mit rechten Dingen zuging. Aber das bei Weitem Beste fand ich, dass es da einen Kerl mit einer roten Mütze auf dem Spielfeld gibt, der fürs Fernsehen arbeitet und der bestimmt, wann das Spiel weitergeht. Dann ist nämlich die Werbepause um. Das passiert natürlich völlig zufällig, wenn es dem Fernsehen passt. Als live Zuschauer versteht man natürlich gar nicht, warum das Spiel jetzt unterbrochen ist, noch gibt es viel Action zu sehen. Die Amis meinen, dass dies der größte Grund ist, warum Fußball(Soccer), sich in den USA so schwer tut, da die Werbung einfacht nicht geschaltet werden kann. Naja, alles in allem, war es nett das mal zu sehen, aber meine 50 Dollar hätte ich besser anlegen können. Und Michigan hat übrigens 17 zu 13 verloren. So läufts manchmal....Ich habe allerdings den einzigen Michigan Touchdown auf Video :-) Leider klappt das mit dem Hochladen nicht, somit müsst ihr mit einem Bild vorlieb nehmen. (das ist allerdings nicht vom Touchdown)


Was beim Football im Gegensatz zum Spiel selbst ganz lustig war, war der Einmarsch sowie die Michigan Marching band, die eine sauber Choreographie auf den Rasen gezaubert hat - inkl. Queen Song Covers. Einfach mal googeln. 

Ich kann im Gegensatz zum Football NBA deutlich empfehlen. Vergangenen Dientag ging es zum NBA Game der Detroit Pistons gegen die New York Knicks. 
1. Man ist näher dran am Geschehen. Auch während den Unterbrechungen passiert etwas, Cheerleading, Tanzen, Akrobatik. Einfach mehr Action.
Action während eines Timeouts: 
 

Am Ende haben die Pistons das Ding auch nach Hause gebracht und mit 93 zu 86 gewonnen:
 

Wie gesagt, das kann ich nur empfehlen, sehr unterhaltsam NBA live zu sehen.
Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten - es ist sehr kalt geworden die vergangenen Tage - mit +26 Grad Fahrenheit und viel Luftfeuchtigkeit. In diesem Sinne ein schönes WE und stay tuned.

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