Freitag, 27. Dezember 2013

Bonneville, der Nebel und das kleine Vegas

Da der Weg nach San Francisco an einem Tag zu lange gewesen wäre, musste ich mir einen Zwischenstopp gönnen. Dort bin ich auch gerade - in der größten Kleinstadt der Welt. Dazu später mehr.
Der Tag begann bei eisigen Temperaturen in Salt Lake City und einer letzten kleinen Stadtrundfahrt. Das Capitol in SLC kann sich durchaus sehen lassen. Es ist Parlamentssitz des Bundesstaates Utah und steht auf dem Capitol Hill unweit von Downtown SLC:
Von SLC ging es dann auf der I 80 Richtung Westen und zurück nach Nevada. Doch vorher wollte ich noch 2 "Sehenswürdigkeiten" sehen. Die erste war der große Salzsee, dem Salt Lake City seinen Namen verdankt. Leider war außer dem Ufer - danke dichten Nebels - nichts zu sehen. Abgesehen davon ist das Ding ziemlich zugefroren - trotz des großen Salzgehaltes. Die zweite Sehenswürdigkeit sagt eventuell nur Enthusiasten etwas: Bonneville. Bonneville beherbergt die sogenannten Salt Flats. Das sind eigentlich auch Salzseen, aber mit viel Salzgehalt. Die Oberfläche ist dabei so eben, dass auf dem Salzsee diverse Geschiwndigkeitsrekorde aufgestellt worden sind. Vorm Städtchen Wendover ging es dabei von der Interstate ab. Nach einer 3 Meilen Fahrt war ich dann am Bonneville International Speedway. Gesehen habe ich aber auch dort nichts!
Eigentlich kann man den See auch befahren, aber da die Oberfläche ein Mix aus Match und Eis ist, habe ich es gelassen, darauf zu fahren und so habe ich nach ein paar Donuts (:-)) gedreht und dann ging es zurück auf die Straße. Auf der weiteren Fahrt hat sich der Nebel etwas gelichtet, aber ich kann nur sagen, dass ich noch nie durch so dichten Nebel für so eine lange Zeit gefahren bin. Da die Amis auch äußerst scheu sind, das Licht anzuschalten, bin ich mehr als froh ohne Zwischenfall da durch gekommen zu sein. Hier ein Beweisfoto:

Der Traum ist auch, dass die Autos in Amiland keine Nebelschlussleuchte haben - somit war die Angst auch groß, dass mir einer auffährt, daher war langsam fahren, so wie es die STVO vorschreibt auch nur bedingt möglich. Bin zum Mittag hatte sich der Nebel dann gelichtet und in Nevada konnte ich dann zum Lunchen anhalten. Die "Wahl" - naja man kann nicht wirklich davon sprechen - fiel auf das "Kaff" von Weltruhm Winnemucca. 7000 Seelen leben zwischen Elko und Reno mitten, und ich meine das Ernst - mitten im Nirgendwo. Es ist ein Erlebnis die Interstate 80 entlang zu fahren. Man fragt sich, warum gerade an diesem oder jenem Fleckchen Menschen ihre Zelte aufgeschlagen haben. Für Butch Cassidy kam es Anfang des 20. Jahrhunderts gerade recht, denn er und Sundance Kid sowie der Rest der Bande haben in Winnemucca einen großen Bankraub  durchgezogen. Der Ort hat neben ein paar Spielhallen und diversen Tanken auch einen 24h Walmart. Sonst ist 20 Meilen in die eine wie die andere Richtung NICHTS:

Ein Traum - wer möchte nicht da leben. :-)
Nach 7 Stunden war es aber dann geschafft und ich kam in Reno an. Die Stadt liegt nahe der Grenze  zu Kalifornien (also noch in Nevada) und ist damit das kleine Vegas, da in Nevada Glücksspiel legal ist und somit die ganzen Nordkalifornier nach Reno kommen, um ordentlich Asche zu machen. Die Stadt bezeichnet sich aber lieber als grösste Kleinstadt der Welt. Es ist eigentlich ganz okay Downtown. Es gibt einige Casinohotels, aber auch deutlich weniger Tramtram im Vergleich zu Vegas. 
Hier aber der Beweis, dass Reno (280000 Einwohner) sich als kleinste Großstadt oder doch grösste Kleinstadt bezeichnet: :-)

Morgen geht es dann zum eigentlich Highlight der Reise und in die Stadt, die ich eigentlich sehen möchte: San Francisco. Also stay tuned.



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