Fuer mich ging es an Silvester von San Francisco Richtung Süden Kaliforniens. Ich hatte allerdings die Stadt nicht verlassen wollen, ohne einen Abstecher auf den 49-mile Scenic drive zu machen. Diese Route führt durch die Stadt und man sieht viele Sehenswürdigkeiten. Die Fahrt war ürsprünglich 49 Meilen lang (heute etwas kürzer wegen verkehrstechnischer Maßnahmen) und führt u.a. durch den Golden Gate Park oder zum Holocaust Memorial. Ich habe nicht die ganze Route mitgemacht (sie dauert mindestens 5 Stunden), sondern meine "eigene" kleine Runde gedreht, da ich einige der Sehenswürdigkeiten (wie Fishermans Wharf) schon gesehen hatte.Ich muss schon sagen, dass die Route meine Meinunng über San Fran etwas gebessert hat. Da waren einige sehr coole Sachen dabei.
1. Ocean Beach - das ist der längste Strandabschnitt am Pazifik am amerikanischen Festland. Wirklich sehr schön gelegen
2. Der Golden Gate Park - er ist der größte innerstädtische Park der USA (somit auch groeßer als der Central Park) und wirklich sehr gepflegt.
3. Der goldene Hydrant. Einige von euch wissen vielleicht, dass es 1906 ein schreckliches Erdbeben in San Fran gegeben hat. In Folge dessen gab es Wasserrohrbrüche und Gasleitungen sind geplatzt (das hatte Feuer zur Folge). Die halbe Stadt ist dabei abgebrannt. Das Feuer drohte dann auch auf weitere Gebiete ueberzuspringen und keine Wasserhydranten mehr funktionierten, hatte man große Angst, dass man das Feuer gar nicht stoppen könnte. Die Feuerwehr war auch heillos überfordert (wer will es ihnen verdenken) und so halfen die Menschen mit Seilen, die Löschwägen die Berge hochzuziehen (die Pferde waren schon zu erschöpft und schafften es nicht mehr), um das Feuer aufzuhalten. Leider ging ihnen recht bald das Wasser aus....so dachten sie, aber ein Bewohner sah, dass aus einem der Hydranten Wasser kam - so zerrten sie den Karren zu diesem Hydranten auf der 20. Straße und Dolores Street. Der Legende nach, weiss keiner woher das Wassser kam, aber es langte, um das Feuer zu besiegen und die Stadt San Francisco zu retten. Zu "Ehren" des tapferen Hydranten, wird dieser seit 1906 jedes Jahr golden gestrichen und zwar am 18. April - dem Jahrestag des Erdbebens.
4. Twin Peaks: die beiden Hügel sind die höchsten Erhebungen in San Fran und sie bieten einen grandiosen Blick ueber die Stadt und die Bucht:
Gefahren bin ich bis Moneterey. Einen Zwischenstopp habe ich noch in der Halfmoon Bay gemacht. (sehr zu empfehlen) Die Bucht heisst wegen ihrer halbmondförmigen Form so und bietet neben grandiosem Blick auch grandiose Meeresfrüchte. Bei in Bier gekochten Shrimps kann man es sich dort gut gehen lassen.
In Monterey habe ich dann Silvester verbracht. Wer es nicht kennt - ein kleiner Ort am Pazifik. Der Ort ist vor allem bekannnt, weil dort ein amerikanisches Motorsportmekka liegt. Es handelt sich dabei um Laguna Seca. Die Strecke liegt in den Dünen im Hinterland und so war sie die erste Attraktion, die ich im neuen Jahr besuchte. Leider war die Zufahrt zum legendären Korkenzieher gesperrt.
Der weitere Tagesablauf verlief dann aber wie geplant - naja fast.
Erstmal ging es auf den 17-Mile Drive in Monterey - für knapp 10 Dollar darf man auf einer Privatstraße an Golfplätzen und Villen vorbeifahren. Die eigentliche Attraktion bietet aber die Natur.
Die einsame Zypresse steht ganz nahe an der Klippe und hält seit mehr als 250 Jahren Wind und Wetter stand:
Vom 17-Mile Drive ging es dann wieder auf den Highway 1. Eigentlich könnte man dort alle paar Meilen stehen bleiben und die Aussicht genießen - ich hatte ja aber eine Tagesziel in 300 Meilen Entfernung. Ich wollte also noch zu halbwegs christlicher Zeit ankommen, aber die Amis haben etwas dagegen...denn sobald es nicht mehr geradeaus geht, verlieren sie jegliches Selbstvertrauen und fahren um die kurvenreiche Strecke nicht schneller als im Schnitt 20 Meilen pro Stunde - ich hatte aber keine 15 Stunden Zeit - somit wurde fleißig gehupt und überholt und der Schnitt nach oben getrieben. Nichts desto Trotz ist es eine lange Fahrt, denn der Highway One gleicht oftmals mehr einer Landstraße. Die Strecke ist trotzdem sehr empfehlenswert.
Der Highway 1 führt von San Francisco den ganzen Weg bis nach Mexiko. Ich wollte nur bis LA. Kurz vor LA geht es dann los....Santa Barbara, Santa Monica, Malibu....Namen, die jeder schon einmal gehört hat. Man fährt durch jede einzelne dieser Perlen. Man weiss dann übrigens auch wo viele der Bentleys, Ferraris oder Maybachs hingehen - nämlich genau hier. Südkalifornien hat schon was und ich verstehe jetzt, warum viele Leute hier wohnen wollen. Nach 9 Stunden Fahrt habe ich es dann übrigens geschafft -370 Meilen und da ist er - der lange Strand - in Englisch Long Beach - und da geht es morgen VM in den Pazifik. Also Ahoi und gute Nacht.