Dienstag, 27. August 2013

Going up north

Das vergangene Wochenende begann eigentlich schon am Donnerstag mit einer Runde Poker mit den Kollegen von der Arbeit.....20 Dollar buy in und nachdem ich es unter die letzten 3 geschafft habe und der erste den gesamten Pot mitnimmt (abgesehen von den 20 Dollar, die der Zweite wieder zurückbekommt....), war die Stimmung recht angespannt in der Runde....dann plötzlich eine paar Fünfer auf meiner Hand, kleinen Betrag gesetzt, einer geht mit....die Karten auf dem Tisch 7,5,5....Einmal gecheckt.....Gegner sagt die Worte, die man in sdieser Situation hören will: ALL IN....Easy call......danach kurzes Heads Up und 140 Dollar verdient......:-)

So gestärkt ging ich dann auf große Fahrt übers WE nach Nord Michigan....Michigan wird auch "Americas High Five State" genannt, denn abgesehen vom ganz nördlichen Teil kann man Michigan als augestreckte linke Hand ansehen. Übers WE gings dann von der "Kurve zwischen Zeigefinger und Daumen" (da liegt Detroit) zum Fingernagel des kleinen Fingers. Dort hat man die Schönheit der Landschaft auch erkannt und vor allem die Touristenmarke "Pure Michigan" wirbt stark für Urlaub an diesem faszinierenden Ort. Da ich Freitag lange arbeiten musste, ging es Samstag Morgen in aller "Herrgottsfrüh" um 3 Uhr Richtung Traverse City, um dort den Sonnenaufgang zu bestaunen. Und so saß ich dann um 6h45 am Lake Michigan und war beeindruckt, wie sensationell sich das Farbenspiel darstellte. Das Bild vermittelt zumindest einen kleinen Eindruck davon



Einfach traumhaft......leider habe ich den älteren Herren mit meiner herzlichen "good morning" erschreckt.... Danach hatte ich wenigstens meine Ruhe, das Panorama einzufangen.

Nach dem Sonnenaufgang ging es dann zu den Sleeping Bear Dunes, die mit zu den grössten Dünen außerhalb der Wüstengebiete dieser Welt zählen. Es geht teilweise 150 Meter auf etwa 300 Meter runter zum Lake Michigan. Ich bin allerdings nur zu den kleineren gewandert, da die grossen etwa eineinhalb Stunden zu begehen sind, bevor man am Lake Michigan ankommt. Ich sollte wohl erwähnen, dass das Wasser unheimlich klar und sauber ist, und da es auch Süßwasser ist, ist es herrlich zum Baden. Aber seht selbst.....


Ich find ja, dass das wie im Katalog aussieht und der Wahnsinn ist, dass da eigentlich nix los ist......unglaublich. An dieser Stelle sei erwähnt, dass von gar nix los auch nicht die Rede sein kann, da ich nur noch Zimmer fuer 350 Dollar pro Nacht bekommen habe. Daher habe ich beschlossen, da ich ja noch unter 30, jung und flexibel bin, einfach im Auto schlafe....So, da stand ich also nun und genoss den Ausblick....da kam dann eine Gruppe junger Leute Mitte 20 und eine ältere Dame daher und mit den typischen Worten "How you doing" ging es los....Sie erriet gleich an meinem Akzent, dass ich doch aus Deutschland kommen müsse. Wie sich herausstellte, war Ivy als Studentin vor einiger Zeit mal für 1 Jahr in Freiburg gewesen und sie spricht immer noch sehr gut deutsch. So standen wir dann also da und sprachen ein wenig Deutsch - so 30 Minuten schätze ich. Nachdem ich einige Fotos von ihr, Sohnemann mit Freundin und befreundetem Pärchen gemacht hatte, verabschiedeten wir uns, um uns dann am Parkplatz wiederzutreffen. Dort meinte Ivy, ob ich nicht mit ihnen am Strand, der direkt an den Dünen liegt, ein Bierchen zischen wolle. Da ich dort sowieso hin wollte, nahm ich die EInladung an. Dort angekommen, lernte ich ihren Mann und  Schwägerin sowie einen weiteren Freund ihres Sohnes kennen. Nach einigen Bieren, Bälle werfen, Badeeinheiten fragte sie mich dann, wo ich denn übernachten würde. Auf meine  Antwort, dass ich wohl im Auto schlafen, sagte sie, dass das ja wohl gar nicht ginge und sie hier ein riesengroßes Ferienhaus haben würden und ich doch da schlafen könnte. To make a long story short ich habe also einen Schlafplatz ergattern mit Bewirtung in einem Haus, das normalerweise 3500 Dollar pro Woche kostet. Ich kann mich hier nur vor der Gastfreundschaft der Amis verneigen. Awesome, danke, danke, danke....achja, habe ich schon erwaehnt, dass ihr Haus als das schönste im kleinen Örtchen Glen Arbor gewaehlt wurde?! So etwas passiert einfach nur in Amerika.......Falls ihr das Haus sehen wollt - klicken.

Am Sonntag nahm mich Ivy dann noch mit Sam und Matt (Freund ihres Sohnes und Tennistrainer) mit zum Homestead Resort - dort kann man es sich auch im Pool gutgehen lassen oder einfach nur im Beachclub mit Privatstrand abhängen und auf den Lake Michigan schauen.....davon noch ein paar Eindrücke.

Leider - wie man auf dem Bild erkennen kann, war es recht windig und der Wellengang zu stark und deshalb war leider kein Paddlebooting möglich - quasi Surfboard mit Kanupaddel und man steht darauf. Wir haben uns dort dann noch etwas erholt und nach einer Stippvisite am Pyramaid Point, bei dem es recht steil mit etwa 80% Gefälle zum Lake Michigan nach unten geht, ging es nach Hause.


Ich kann auch jedem nur raten, wenn er mal die Chance hat, an diesem Fleckchen Erde vorbeizuschauen - ich glaube es ist in der Karibik ein bißchen besser und das hier ist ein See - Unsalted and without Sharks!

Und Amerika ist ein freies Land - take that Putin.....

Sollte ich den Eindruck erweckt haben, dass es mir hier ganz gut gefällt, dann habe ich alles richtig gemacht....

Dienstag, 20. August 2013

Das erste Wochenende

So, eine Woche vorbei und wie versprochen, hier das nächste Update von dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Das erste komplette Wochenende war auf alle Fälle ereignisreich und das Wetter war super, immerhin sind es 82° Fahrenheit, was 28° C entspricht (was dann für mich auch eine gute Eselsbrücke ist), da das ja nur ein Zahlendreher ist (28 - 82, jeder gecheckt?!).

Gut nun zum eigentlich wichtigen: am Freitag war der sogenannte Dreamcruise. Da kommen von überall her Autoverrückte, die mit aufgemotzten oder auch originalen Sportwagen (manche auch mit SUV's) so richtig einen auf "Guck mal meine geile Karre an". Am Strassenrand sitzen die Schaulustigen und applaudieren, machen Fotos, trinken einen über den Durst oder zeigen ihre eigenen Schätze her. Damit ihr euch alle aber ein besseres Bild machen könnt:


Dieser Stau geht über 3 Spuren ca. 20 Meilen. Nach etwa 7 habe ich aufgegeben, bin von Norden nach Süden gefahren, hab mir einen Parkplatz gesucht und und bin die Straße entlang spaziert. Da standen dann Kuriositäten von den 50iger bis heute herum. Von überall her kommen die Verrückten mit ihren Vehikeln angereist und wie die Amis so sind "frisch, frei und von der Leber weg" hörte ich dutzende Male: Und du bist jetzt wegen dem Dreamcrusie hier? Cool. Ähm genau, ich fliege übern Teich, um mir ein "Automuseum" anzusehen. :-)
Alles in allem war das für mich als Petrolhead natürlich ein sau geiler Abend und einfach nur ein wunderbares Konzert verschiedener V8 Motoren. Wer allerdings den Dreamcruise wörtlich nimmt, der sieht sich da leider getäuscht, eigentlich ist es mehr ein extrem großer Parkplatz mit einer Menge Schaulustiger. So wie diese junge Dame, obwohl sie eher mit dem Handy beschäftigt ist:


Ach, zum Schluss noch für die Fahrradverrückten unter euch, take this:


Nach eienr Erholung am Samstag und 4 Stunden in Fitnessstudio und Sauna bin ich dann am Sonntag zur amerikanischsten Motorsportart, die es gibt: NASCAR. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, dem sei gesagt, abgesehen von 3-4 Malen im Jahren fahren die Fahrer mit ihren Silhouettenfahrzeugen immer nur Linkskurven und ein bißchen geradeaus. (keine Ahnung warum die Kreisfahrt immer linksherum sein muss, aber ich glaube, dass dies an Pferderennen angelehnt ist). Anyway, ich hab mir halt noch konkret ne Karte gecheckt für läppische 50 Dollar - so dachte ich. Die lieben Offiziellen der NASCAR hätten aber gerne noch eine Homeprint fee. Was denkt ihr nun, was fürs "zu Hause drucken" abzudrücken ist?
3 Dollar vielleicht?! Ach quatsch 5 US$?! Vielleicht 7 US$ also 5 Euro?! Trommelwirbel.......
Gediegene 11 Dollar. Ein Schnäppchen. Naja, was solls, es ist ja nur einmal die Möglichkeit da, also Kreditkarte gezückt und gut is.
Die Anfahrt zum Speedway gestaltete sich erstaunlich durchorganisiert und völlig problemlos. Saubere Arbeit der State Police und der Nascar Verantwortlichen.
Wie schon erwähnt war das Wetter natürlich herrlich und abgesehen von ein paar Wölkchen war auch Sonnenbaden angesagt, aber da es vom Parkplatz bis zu Turn 1 - also Kurve 1 einen Weg zurückzulegen galt, war ich frohes Mutes ein wenig Bewegung würde mir gut tun. Leider habe ich die Rechnung ohne die Amis gemacht, denn man kann da nicht hingehen - außer durch die Box, sondern nur mit dem Zug fahren. Zug?! Ja, so haben sie es genannt. In Amerika ist das ein Pickuptruck mit 2 Anhängern, auf dem ca. 30 Leute Platz finden. So fährt man dann 700 Meter, weil das ja keinem zumutbar ist, per pedes zurückzulegen:

An meinem Platz angekommen.hatte ich dann diese Aussicht auf das 2 Meilen Oval:

Wie man sieht war es noch sehr leer und ich habe mir gedacht, naja, da wird es doch noch etwas drumherum geben. Lustigerweise fand ich dann den Händler, der Fanartikel für die ganzen verrückten Amis anbietet. Ob er allerdings weiss, dass sein Logo mit der Deutschlandfahne viel gemeinsam hat?!

Nach 2 Stunden warten und einiger Show, unter anderem der Fragerunde an die Fahrer, welche Flagge denn einen roten Kreis auf weißem Grund zeigt, war es Zeit für Gentlemen and the one lady start your engine. Achja, zurück zur Frage: die Fahrer waren sich einig, dass aus der Auswahl Indien, Japan und China das letztgenannte Land genau die richtige Antwort ist. Traurig, aber wahr wird das Ganze noch nicht einmal aufgelöst.....
Naja, nun zum Rennen: ein Wahnsinnssound machen die V8 Motoren ja, aber leider ist die Show dabei so langweilig wie der Sonntagsmorgengottesdienst im Zweiten. Bereits nach 30 von 200 Runden verspürte ich den Drang einzuschlafen oder den Speedway zu verlassen. Dabei hatte ich traumhafte Sicht.......


Der Herr, der dort führt Joey Logano hat das Rennen auch gewonnen.....achja ich kann auch berichten, dass Dale Earnhardt Jr., oft nur Junior genannt trotz Erfolglosigkeit der absolute Publikumsliebling ist - zumindest in Michigan. Ich verstehe nur leider nicht, warum die Amis auf diesen Sport so abfahren, es ist wirklich äußerst langweilig 20 Runden unter gelber Flagge zwischendurch zu sehen und dann wieder das Feld auseinanderfliegen zu sehen. Die Übersicht ist auch bald vorbei und man checkt nicht mehr, wer wirklich führt oder eine Chance auf den Sieg hat.
Meine letzte Nachricht geht an alle, die mit mir schon einmal am Speedway waren. Ich war nämlich am Haus, in dem wir 2009 gewohnt haben, während wir am Speedway waren. Einfach ein traumhaftes Fleckchen, der Wamplers Lake. Leider war der alte Herr, den wir damals getroffen haben, nicht zu Hause....
Bis zum nächsten Mal......

Dienstag, 13. August 2013

Die ersten Tage

Nach dem doch etwas kurzen Wochenende sind nun auch die ersten zwei Arbeitstage vergangen.

Um mir jetzt auch gleich mal ein wenig Mitleid abzuholen: ich hab schon ordentlich Halsweh.....hier sinds ja auch winterliche 70°, was knapp 20° entspricht. Hoffe, mit einer ordentlichen Menge Schlaf geht das wieder weg.

Aber jetzt zu den spannenden Fragen, wie: wie viel hast du denn schon zugenommen?! Naja, um ehrlich zu sein, eher anders herum.
Zunächst gab es bisher erst einen Burger. Zwar einen All American Classic Cheeseburger, aber einer ist ja bekanntlich keiner. :-)
Sonst habe ich versucht von dem ganzen ungesunden Zeug fernzubleiben. Und für die, die wissen, wie sehr ich auf Jimmy John's stehe - von Jimmy gab es noch keines seiner sensationellen Sandwiches.

Aber es gab schon jede Menge Sport...dabei hab ich mir wohl auch die Krankheit eingefangen - aber andere Geschichte. Bin schon einem Fitnessclub (oder wie man hier sagt GYM) beigetreten. Die Kette Lifetime Fitness bietet etwas, dass man zumindest in Germanien und Österreich glaub ich nirgends findet. Neben den ernormen Ausmaßen auf 2 Etagen, geschätzten 100 Laufbändern, 80 Geräten, 5 Squashplätzen, Indoor and Outdoor Pool + 25m Schwimmbad zum Bahnen ziehen gibt es tatsächlich noch 2 Basketballcourts:


Ich habe mich auch gestern schon versucht, mit den Amis mitzuhalten, aber naja, bis auf die Deutschen, die man da so getroffen hat (arbeiten natürlich auch in der Autoindustrie bei BOSCH), geht das Spiel auf jeden Fall an Amerika. :-)

Ob es die Amis allerdings mit der Müllentsorgung besser treffen als die Euripäer weiss ich nicht, aber davon könnt ihr euch selbst ein Bild machen:


Jeder, der jetzt nachdenkt, ob ich noch ganz bei Trost bin, das sei doch nur ein Hügel mit Zaun drumherum, dem sei gesagt, dass der Hügel der Firma Advanced Disposal gehört und aus Müll besteht. In 40-50 Jahren ist dann bestimmt die Müllspitze erreicht und das Gerät 4000 Meter hoch. Und ja, die Amis fahren auf anderen Müllbergen - das ist ja nur einer von vielen - gerne auch mal Ski. Aber der im Bild oben ist ja auch noch im Wachstum, da gibt es noch kein Skilift.

In den nächsten Tagen steht neben der Arbeit Dream Cruise an, bei dem auf Amerikas erstem Highway, der Woodward avenue in der Nähe von Downtown Detroit etwa 40000 Fahrzeuge aus den guten alten Zeiten von Amerika fahren/cruisen (bei der Anzahl wohl aber eher stehen). Letztes Wochenende haben auch schon ein paar wieder ihre Schmuckstücke ausgepackt und gefahren. So wie dieses gute Stück der Firma Oldsmobile:


Wirklich ein Traum.

Das Highlight des WE's könnte dann das NASCAR Rennen am Michigan International Speedway werden, falls ich noch bezahlbare Tickets kriege. Ich werde berichten.

Sonntag, 11. August 2013

Ankunft

Nun ja, da bin ich....in den USA. Die Zusammenfassung der Anreise und den Vorbereitungen ist recht einfach: lange (17h Reise am Samstag) und anstrengend.

1. Man glaubt gar nicht, dass man bei tropischen Außentemperaturen nun wirklich die Winterjacke einpacken muss.
2. Man glaubt nicht, wie schwer es ist, mit 3 Koffern + Rucksack und AVL Sackerl (für die Deutschen Tüte) zu verreisen.
3. Man glaubt nicht, wie unglaublich schön Grönland von oben aussieht. Das Bild kann dies (leider) nur unzureichend darstellen. Aber für den Eindruck:


4. Man glaubt als Europäer nicht - der noch nie in Amiland war - dass man auf einem Flug eigentlich wildfremde Menschen kennenlernt, die einen dann aber während dem Flug noch zum Barbecue einladen. Weltklasse....
5. Man glaubt auch nicht, dass Amis auf gerade einmal 40 qm alles Nötige unterbringen. Sonst darf es gerne ja mal ein bißchen Mehr sein. Ich würde aber sagen, das Zimmer ist klein und gemütlich. Und das Wichtigste sind sowieso 13 Sportkanäle. Da kann eigentlich nichts schiefgehen:

6. Man glaubt nicht, dass Amis für eine Standardflasche Bertoli Olivenöl (ja, ich war gestern schon einkaufen) sage und schreibe 10,70 Dollar (umgerechnet mehr als 8 Euro bezahlen). Wie heißt es doch so schön: da haben sie den selben Sche**, der hier läuft, aber alles ist ein bißchen anders.
7. So, Zeit fürs Frühstück und mal sehen, was der Tag so bringt. Stay tuned....